Sanierung Kirchenschiff der Dorfkirche Preddöhl

Sanierung Kirchenschiff der Dorfkirche Preddöhl
Sanierung Kirchenschiff der Dorfkirche Preddöhl
Dorfstraße 2, 16289 Preddöhl
Planung HOAI LP 1-7 : Dipl. Ing. Detlev Kostka
Bauleitung HOAI LP 8 : Dipl. Ing. Detlev Kostka
Bauherr : Evangelische Kirchengemeinde Preddöhl / Gerdshagen / Falkenhagen
Jahr Planung / Bauantrag : 1993
Baugenehmigung und denkmalrechtliche Erlaubnis : 1993
Jahr der Bauausführung : 1994
Brutto-Baukosten DIN 276 (KG 300-500) : 319 TDM
SSanierung des Kirchenschiffs der Dorfkirche Preddöhl nach diversen Feuchteschäden am Anschluss des Kirchenschiffs an den Feldsteinturm. Im Zuge der Bestandsaufnahme der Schäden und der gutachterlichen Feststellung des Befalls mit dem Echten Hausschwamm an den Traufbereichen des Kirchenschiffs und damit an der Deckenbalkenlage sowie den Fußbereichen der Sparren des Kirchendaches, war ein großzügiger Austausch der geschädigten Holzbauteile angezeigt. In Abstimmung mit der Unteren Denkmalschutzbehörde sollte ein Maximum der alten, originalen Dach- und Deckenbalkenkonstruktion erhalten bleiben. Um diese Forderung statisch und bautechnisch umsetzen zu können, wurden alle Trennstellen an den geschädigten Holzbauteilen bezogen auf den notwendigen Sicherheitsabstand des diagnostizierten Befalls mit dem Echten Hausschwamm individuell festgelegt. Von dort aus wurden mit gedübelten und verbolzten Kreuzschwertblechen aus verzinktem Stahl, die einzeln entsprechend dem Holzquerschnitt gefertigt wurden, die neuen Holzbauteile im gleichen Querschnitt angesetzt. Dieser Verfahrensweise wurde ausdrücklich von der Denkmalschutzbehörde zugestimmt, da so ihrer Forderung entsprochen wurde und keine zusätzlichen neuen Holzbauteile, die ggf. aus statischer Sicht notwendig geworden wären, eingebaut werden mussten.

IIm Zusammenhang mit der Sanierung der Dachkonstruktion wurde das Gesims neu aufgemauert, die Deckenbolenlage erneuert sowie das Dach der Kirchenschiffs und der Apsis mit Segmentschnittbibern neu gedeckt. Die Putzspiegel in den Backsteingiebeln des Kirchenschiffes und der Apsis wurden mit Trassmörtel neu verputzt. Die Holzfenster mussten auch ausgebaut werden, da sie ebenfalls vom Echten Hausschwamm geschädigt waren. Die betroffenen Holzteile wurden getauscht und die gesamten Fensterkonstruktionen holzschutztechnisch sowie farblich behandelt. Abschließend wurde die Bleiverglasung mit mundgeblasenen Farbglas entsprechend dem Ursprungsdekor neu hergestellt. Auch die beiden Außentüren, das doppelflüglige Westportal am Turm sowie die einflüglige Pforte an der Apsis, wurden ausgebaut und nach einer Sanierung mit Austausch von zerstörten Holzbauteilen und einem neuen Anstrich wieder eingebaut. Im Außenbereich wurde noch die Anschüttung mit Erdmaterial an der Südfront des Kirchenschiffes, die über dem Fußbodenniveau der Kirche lag und so zur Durchfeuchtung der Außenwand führte, bis unter Fußbodenniveau abgetragen. Ein Traufsickerstreifen und eine Umwegung aus einer wassergebundenen Wegedecke wurden noch angelegt. Als Abschluss der Sanierung erhielt die Dorfkirche eine neue Ausmalung. Die Apsis bekam ihren Sternenhimmel wieder und die Holzbauteile im Kirchenschiff ebenfalls das Ursprungsdekor mit einem Kartoffelstrichlasuranstrich (Holzimitation)

AAus dem Landverkauf im Zusammenhang mit der Errichtung des Gewerbeparks Falkenhagen standen der Kirchengemeine, dem damaligen Pfarrsprengel Preddöhl / Gerdshagen / Falkenhagen, finanzielle Mitten für die Sanierung der Dorfkirche Preddöhl sowie die Errichtung eines Gemeindezentrums zur Verfügung. Zuwendungen wurden der Gemeinde für diese Sanierung nicht erteilt.

DDie Dorfkirche Preddöhl ist ein Kirchengebäude im Ortsteil Preddöhl der Gemeinde Kümmernitztal im Landkreis Prignitz des Bundeslandes Brandenburg. Sie wird unter der Nummer 09160674 im Denkmalverzeichnis des Landes geführt. Die Kirchengemeinde gehört zum heutigen Pfarrsprengel Pritzwalk im Kirchenkreis Prignitz der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz.

DDer frühgotische Saalbau aus Feldsteinquadern mit eingezogener Apsis und einem Westquerturm stammt aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Er weist ein dreifach gestuftes, stumpf spitzbogiges Westportal auf. Der Ostgiebel wurde im 15. Jahrhundert aus Backstein errichtet und mit einem doppelten Deutschen Band versehen.

DDer reizvolle Innenraum wurde 1840 einheitlich neugestaltet und in den Jahren 1993–1995 denkmalpflegerisch restauriert. Er ist mit Flachdecke, Emporen und Gestühl in differenzierter Farbfassung versehen. Der Kanzelaltar wurde 1840 unter Einbeziehung eines Altarschreins aus dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts mit Madonna und zwei flankierenden Heiligenfiguren gestaltet. An den Polygonseiten der neugotischen Kanzel sind fünf kleine Schnitzfiguren aus der Zeit um 1480 angebracht, die vermutlich aus den ehemaligen Altarflügeln stammen. Die Orgel ist ein Werk von Albert Hollenbach aus dem Jahr 1887 mit acht Registern auf einem Manual und Pedal, das im Jahr 1949 durch Alexander Schuke restauriert wurde. 1840 wurde ursprünglich das Hauptgesims erneuert. Über der Apsis wurde ein Giebel errichtet. Auch eine Vergrößerung der Fenster fand statt. [1] BBilder von der Turm-Dachreiterdemontage im Jahr 1960 und von der Sanierung des Kirchenschiffs im Jahr 1994..
BBilder von Pressemitteilung zur Sanierung der Kirche Preddöhl aus dem Jahren 1994.
BBilder vom Zustand der Dorfkirche 27 Jahre nach der Sanierung im Jahr 2021.
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