Umbau Speicher Kathfelder Mühle zum Wohnungsbau 8 WE

Umbau Speicher zum Wohnungsbau 8 WE
Umbau Speicher zum Wohnungsbau 8 WE
Kathfelder Mühle, 16289 Pritzwalk
Planung : Dipl. Ing. Detlev Kostka – HOAI LP 1-8
Bauherr : privat
Jahr Planung / Bauantrag : 1996
Jahr der Bauausführung : 1996 – 1997
Brutto-Baukosten DIN 276 (KG 300-500) : 980 TDM
UUmbau eines alten Getreide- und Mehlspeichers mit Backsteinfassade zu einem Wohngebäude mit 8 Wohnungseinheiten. Der ehemalige Getreide- und Mehlspeicher gehört zu dem unter Denkmalschutz stehenden Gesamtkomplex der Kathfelder Mühle. Zum Komplex der Mühle an einer Staustufe der Dömnitz am nördlichen Stadtrand von Pritzwalk gehören das 2-geschossige Mühlenwohnhaus, das 4-geschossige Mühlengebäude, der 3-geschossige Getreide- und Mehlspeicher, das 1-geschossige Arbeiterwohnhaus sowie Stallungen und Nebengebäude. Die einzelnen Objektteile wurden ebenfalls in Verantwortung von Dipl. Ing. D. Kostka geplant, umgebaut und saniert.

FFür den Umbau des Getreide- und Mehlspeichers wurden die alten Holzbalkendecken und Holzsiloanlagen incl. der Fördertechnik aus dem Gebäude ausgebaut. Für die Errichtung der Wohnungen wurden neue Stahlbetondecken eingebaut, massive Wohnungs- bzw. Raumtrennwände errichtet und ein Treppenhaus in Stahl-, Stahlbeton- und Alu-Verglasungsbauweise vor dem Speicher angebaut. Der sehr schlanke Gebäudegrundriss machte ein vorgesetzte Treppenhaus erforderlich, das in seiner klar abgrenzenden Bauweise zum Backsteinbau so die Zustimmung der Denkmalschutzbehörde fand. Die Backsteinfassade mit den Öffnungen und Gesimsen wurde der neuen Funktion als Wohngebäude angepasst sowie komplett gereinigt und saniert. Die neuen Fenster wurden als Holzfenster mit Segmentbogen und WS-Verglasung eingebaut.

NNach dem Umbau des Getreide- und Mehlspeichers befindet sich im Erdgeschoss 1 Wohnung und Nebengelass, im 1. Obergeschoss 3 Wohnungen sowie im 2. Obergeschoss 4 Wohnungen.

EEinige Fakten zum geschichtlichen Hintergrund der Kathfelder Mühle. Am Lauf der beiden Flüsse Dömnitz und Rodane waren einst rund um Pritzwalk zahlreiche Wassermühlen in Betrieb. Davon ist die Kathfelder Mühle als technisches Denkmal erhalten. Der Mühlen-Standort an der Dömnitz am nordwestlichen Stadtrand von Pritzwalk ist seit dem Mittelalter verzeichnet. Die Mühle wurde 1344 erstmals urkundlich erwähnt. Das 4-geschossige, verputzte Mühlengebäude mit einem Walmdach wurde 1937 errichtet. Das ursprünglich 2 1/2- geschossige, massive Getreide- und Mehlspeichergebäude mit einer Ziegelfassade und einem flachen Pultdach wurde 1904-05 gebaut. Mit der Sanierung wurde das letzte Geschoß des Speichergebäudes angehoben und als Vollgeschoss ausgebaut. Das Gebäude ist jetzt 3-geschossig.

SSeit 1892 ist die Mühle in jetzigem Familienbesitz und wird jetzt in vierter Generation geführt. Nach der Enteignung in den 1950er Jahren ging die Mühle 1990 wieder an die ursprüngliche Eigentümerfamilie zurück. Diese ließ die Gebäude des Gesamtkomplexes der Kathfelder Mühle sukzessive renovieren, umbauen und sanieren. Im Inneren des Mühlengebäudes befindet sich heute die gut erhaltene Mühlentechnik aus der Modernisierungsphase in den 1930er Jahren. Mit der Staustufe der Dömnitz wird heute keine Mühlentechnik mehr angetrieben, aber eine Turbine zur Stromerzeugung betrieben. Eine kleine Ausstellung erläutert die Geschichte und Bedeutung der Mühlen in der Umgebung. Die Kathfelder Mühle öffnet immer am Deutschen Mühlentag (Pfingstmontag) ihre Türen für Besucher.

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